Döhler & Scheufler im Interview


doehler-scheufler.de
Man trifft sie zu zweit als Duo, aber auch hin und wieder mit Band: Das Musikerduo Döhler & Scheufler, bestehend aus Frank Döhler (Gesang) und Daniel Scheufler (Piano), gibt es schon seit 1999. Dabei bestimmt ihr Ziel ihre Arbeit: Sie wollen die Sehnsucht nach Gott in Menschen wecken und stärken. Das tun sie mit Piano-Pop und deutlich deutschen Texten, die ans Herz gehen, die Zuhörer dort abholen, wo sie gerade sind und zum Nachdenken anregen.


CDs:
Trotz Niederlagen (Album, 2005)
Nicht vergebens (Album,2009)
Zu dir (EP, 2010)
Haus im Himmel (Album, 2011, Hörproben)

Auf dem MissioCamp Erzgebirge haben wir mit Daniel und Frank gesprochen.

Stellt euch kurz vor, wer seid ihr? Wer ist Döhler und Scheufler?
Daniel: Wir sind ein Duo, wie unser Bandname das schon sagt, Frank Döhler und Daniel Scheufler. Wir haben uns auf einer Silvester-Freizeit kennengelernt und sind gute Freunde geworden. Und dann ging es auch ziemlich bald los, dass wir gemeinsam Musik gemacht haben. Anfangs haben wir das mit Trompete und Klavier gemacht, das ging aber gründlich in die Hose. Wir hatten einmal einen Auftritt in einem Jazzclub gehabt.
Frank: Da haben wir gut verdient.
Daniel: Ja, aber ganz schlecht gespielt! Und dann ging es ums MissioCamp, genau hier war eigentlich unser Startpunkt. Das war 1999 zum MissioCamp. Da sollte Wolfgang Tost eigentlich Musik machen, aber er hatte 2 Termine für die ersten 3 Tage in seinem Kalender stehen und konnte somit nicht da sein. Wir waren als Teilnehmer angemeldet und dann haben sie uns gefragt, ob wir uns das nicht vorstellen könnten, hier Musik zu machen. Da ging das dann los und dann kamen nach und nach ein paar Anfragen aus der Region, bei Jugendgottesdiensten zu spielen oder mal ein Konzert zu spielen. Das war im Prinzip die Entstehungsgeschichte.


Ihr gehört ja fast schon zum Inventar des MissioCamps, was gefällt euch am MissioCamp am besten?
Daniel: Das ganze Konzept finde ich genial. Frank, du darfst auch was sagen, wenn du willst!
Frank: Ja, ich muss erstmal überlegen. Du bist immer so schnell. :)
Daniel: Also ich finde es cool, dass hier Christen aus der Umgebung herkommen und die ihre Freunde mitbringen können. Ich hatte das jetzt wieder die Tage erlebt, da hatten wir einen Klavier-Workshop und da war ein Mädchen gewesen, die wurde so sehr von ihrer Freundin bekniet mitzukommen. Sie hatte mit dem christlichen Glauben überhaupt nichts am Hut. Das ist toll, dass man hier beides hat und eine Gemeinschaft irgendwie entsteht. Und dass solche Leute dann auch angesteckt werden, weil es einfach eine sehr intensive Zeit ist. Man bekommt von Früh bis Abend Gottes Wort um die Birne geknallt, in den unterschiedlichsten Formen, und da freut man sich dann, wenn sich Leute für Jesus entscheiden. Und es ist einfach eine tolle Atmosphäre hier. Ich finde das großartig, in so einer Umgebung mitarbeiten zu können.
Frank: Ich könnte es nicht besser formulieren. Ich sehe das ähnlich. Das Konzept stimmt für mich.

Ihr habt letztes Jahr ein neues Album rausgebracht, eure mittlerweile 4. Scheibe, woher nehmt ihr die Inspiration für eure Lieder?
Frank: Das würde ich manchmal gerne selber wissen. :) Es kommt halt einfach. Ist klar, ich bete dafür, dass da eine Idee kommt, aber was die Texte angeht, da kommt die Inspiration, ich schiebe es jetzt einfach mal auf Jesus. Also, dass er mir die schenkt. Manchmal kommt nichts Neues, dann bin ich fast am Verzweifeln, und denke „Hach, ich kann keine Texte mehr schreiben!“ Und dann kommt doch wieder was. Und dann bin ich immer wieder dankbar. Und musikalisch suchen wir uns immer wieder irgendwelche Musiker raus indem wir CDs anhören. Da ist meistens Daniel dafür zuständig, dass er irgendwelche neuen Künstler anbringt. Wir haben so ein paar Favorites, die uns da gerade für die „Haus im Himmel“-CD geprägt haben: Gabe Dixon, Ben Folds, Peter Cincotti. Halt alles so Musiker, die auch Piano-orientiert sind. Auf der Platte ist ja nicht mal eine Gitarre drauf. Da haben wir uns dann an Musikern orientiert, die ähnlich gestrickt sind.

Also gibt es bei euch quasi eine klare Aufgabenverteilung, wer was macht?
Frank: Ja, die gibt es! Also beim Komponieren und Liedermachen ist die Aufgabenverteilung so, dass ich die Texte schreibe und dann meistens schon eine Idee hab, in welche Richtung die Melodie gehen könnte. Dann setzen wir uns zusammen und bauen etwas. Oder, dass Daniel die Musik vorschlägt und ich soll dann einen Text drauf schreiben, aber da tu ich mich sehr schwer. Da gibt es ein paar mehr Ideen, die sind schon 2 Jahre alt, aber mir fällt nichts ein. Oder mir fällt schon viel ein, aber auch viel Schrott. Also die Lieder könnten schon fertig sein, man könnte sie schon singen, aber mir gefallen die Texte nicht so ganz, weil ich denke „Es ginge besser!“ Und so gibt es auch die Aufgabenverteilung, dass ich für das Inhaltliche zuständig bin, auch wenn Veranstaltungen vorbereitet werden und Daniel ist für das Musikalische zuständig.

Was sind so eure schönsten Erlebnisse bei euren Konzerten?
Daniel: Ich fand das heute wieder krass. Das MissioCamp hier ist ja wie unsere Wiege, wenn man da vorne Vortragslieder spielt, wo man nie denkt, dass da jemand mitsingen könnte. Da spielten wir heute „Zufall“ und der ganze Saal singt mit. Das ist schon krass, wie man da auf einmal erschrickt und denkt „Ui, das ist ja doch irgendwie bekannt.“ Das finde ich irgendwie gigantisch. Da macht es auch viel mehr Spaß zu spielen.
Frank: Mir geht’s so ähnlich. Wenn man merkt, dass das was man macht, anderen Leuten selber etwas gibt. Dass die Lieder mehr sind als nur ein Lied, das ich im Radio höre. Das Lied geht mit mir mit und gibt mir irgendwie Kraft, als wenn mir Gott einen Schub durch das Lied gibt in welche Weise auch immer. Und wenn die dann auch mitsingen, das ist schon was Herrliches! Es gab auch eine Veränderung in unserem Arbeiten. Auf unserer ersten CD, da hatten wir nur Vortragslieder, die man nicht so gut mitsingen konnte. Das sind dann Lieder, die spielst du so 3, 4, 5 oder 6 Jahre und dann sind sie weg. Und deswegen haben wir versucht, schon bei der letzten CD, bei „Haus im Himmel“ ein oder zwei Lieder zu haben, wo man mitsingen kann.
Daniel: Auch schon bei der „Nicht vergebens“.
Frank: Ja, da hatten wir „Segne diese Stadt“ drauf, aber das haben wir selbst gar nicht so gesehen. Wir haben meistens Vortragslieder geschrieben, wo mal eins oder zwei ins „Feiert Jesus“ Liederbuch reingekommen sind – „Im höchsten Maß“ und „Nicht vergebens“. Erst dadurch, dass das in so ein Liederbuch gekommen ist, haben wir gemerkt, dass man da ja auch mitsingen kann. Aber das wollen wir uns jetzt mehr bewusst machen, dass auf der nächsten Platte, die entstehen soll, dann vielleicht ein paar mehr Lieder drauf sind, die man mitsingen kann, z.B. dieses Schlusslied „Bis zur letzten Nacht“ oder „Wenn nicht jetzt“.

Was läuft bei euch gerade privat so für Musik?
Frank: Ich hör MDR Info. Ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal Musik angehört habe.
Daniel: Privat hör ich jetzt ganz viel American und Irish Folk Musik, weil wir gerade die Tage eine Feiert Jesus Folk CD produzieren, aber das mach ich dann beruflich, dass ich so was anhöre, um mich darauf vorzubereiten. Privat Musikhören kenne ich nicht, also ganz ganz selten.
Frank: Und wenn, dann ist das auch immer wieder zielorientiert. Dann hören wir Musik, weil wir wissen, dass wir uns jetzt inspirieren lassen wollen. Dann weiß ich, ich brauch jetzt ein Lied, weil ich aus diesem Lied eine Textzeile brauche, die mich jetzt wieder zu etwas Neuem inspiriert. Zum Beispiel haben wir ein Lied, das heißt „Keine Angst“ das kommt auf die neue Platte, da habe ich beim Aufwaschen ein bisschen Clueso angehört, weil ich weiß, dass mich das inspiriert. Und dann kam eine Textzeile und die hat mich zu einem Text inspiriert, der gar nichts mehr mit dem Lied zu tun hatte. Das ist dann aber nie zum Entspannen, sondern immer zur Arbeit. Ich verstehe es nicht, dass Leute sich eine CD kaufen und sich das anhören! :) Aber es ist halt jeder anders gestrickt.

Unser Blog heißt ja „Burnin‘ Heart Reports“, was bedeutet euch euer Glaube im Alltag?
Daniel: Eigentlich enorm viel. Es funktioniert nur nicht immer praktisch. Ich nehme mir das tagtäglich vor, dass man wirklich von Früh bis Abend in der Verbindung nach oben steht, zu Jesus. Auch im Miteinander mit anderen Menschen, dass man das einem irgendwie abspürt, dass man Christ ist, auch Nichtchristen gegenüber. Aber es funktioniert noch nicht so ganz. Da müssen wir noch bisschen dran arbeiten.
Frank: Da geht’s mir genauso. Ich würde nicht sagen, was mein Glaube mir bedeutet, sondern eher was Jesus für mich bedeutet. Jesus ist alles und er soll alles sein! Und ich weiß genau, heute war er nicht immer alles, weil da so viel drin war, wo es eigentlich auch ganz gut ohne ihn funktioniert hat. Aber ich weiß, auch wenn der Tag nicht schlecht war, er hätte noch besser sein können, wenn Jesus 100 % dabei gewesen wäre. Und das ist so diese Hoffnung, dass es weitergeht. Das ist kein Perfektionismus, dass ich sage „Ich will ein perfekter Christ sein“. Dann würde das wieder von mir ausgehen. Es ist aber eher so, dass ich sage „Jesus, du sollst mehr zunehmen, ich will abnehmen.“ Es gibt so einen Vers, ich weiß grad gar nicht wo der steht, da heißt es „Das Licht der Gerechten, das wird von Tag zu Tag zunehmen.“ Und das ist meine Hoffnung, dass ich sage „Jesus, heute war es schon besser, als es gestern mit mir war, aber morgen wird es noch besser, als es heute ist. Und ich freu mich, dass es übermorgen noch besser ist, als es morgen sein wird.“ Es geht immer vorwärts. Das ist meine Bitte und meine Hoffnung. Und dass wir, wenn ihr uns in 2 Jahren nochmal interviewen würdet, wir dann sagen: „Ja, heute ging es eigentlich schon ganz gut.“ Es wird besser. Das ist meine Erwartung und Hoffnung. Das ist wie bei Jakob, der sagte „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ Ich will, dass Jesus Raum in uns gewinnt, sei es durch unsere Musik, durch unsere Familie, wo auch immer.

Wir kommen in 2 Jahren nochmal drauf zurück!
Da sind wir auch schon bei der letzten Frage, was möchtet ihr unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?
Frank: Lebe mit Jesus und erwarte alles von ihm! Erwarte von ihm, dass das was in der Bibel steht auch bei dir Realität werden kann. Jesus sagte: „Alles ist möglich dem, der glaubt!“ Das will ich erleben! Und nicht erst wenn ich 90 bin, sondern jetzt! Ich weiß, mir ist heute nicht alles möglich, aber Jesus hat das nicht einfach nur so gesagt. Also, leb mit Jesus! Und erwarte alles von ihm! 100 Prozent.
Daniel: Dem brauch ich nichts hinzuzufügen… :)


 Döhler & Scheufler - Unter seinen Flügeln (Live @ ProChrist 2009)




 Döhler & Scheufler - Im höchsten Maß (Live @ ProChrist 2009)




Mehr Infos über Döhler & Scheufler gibt es auf Facebook oder auf ihrer Homepage.

Kommentare