EP: SOLARJET - Scherben

Es gibt neue rockige Musik aus Österreich.
Bild: SOLARJET @ Facebook

Nachdem sie im Herbst 2012 ihren Namen von inem in SOLARJET änderten und pünktlich zur Namensänderung ihr erstes Musikvideo "Was bleibt" veröffentlichten, folgt nun die erste EP der vier jungen Österreicher aus Salzburg und Kärnten: "Scherben".

Das Cover der EP, welches einen in Scherben zerbrochenen Schmetterling zeigt und ansonsten eher schlicht gehalten ist, lässt auf einiges hoffen. So wie aus einer unscheinbaren Raupe einmal ein wunderschöner Schmetterling werden wird, scheint es auch für SOLARJET steil bergauf zu gehen: diverse Radioauftritte, Newcomer-Contests, etc. Das Cover ist aber auch an das erste Lied "Welt aus Scherben" angelehnt. Manchmal liegt auch unser Leben in Scherben, aber Gott kann etwas wunderschönes daraus machen.

Das Quartett versteht es seine Fans mit einer ordentlichen Portion Rock zu versorgen. Aber auch ruhigere Klänge sind auf der CD zu hören.

Wir haben für euch mal in die 5 Lieder der Scheibe reingehört.

Trackliste:
01. Welt aus Scherben
02. Einst in Berlin
03. Hallo
04. Fragenmeer
05. April

Gleich im ersten Lied der EP widmen sich die 4 Österreicher einem Thema, was alle betrifft: Eine "Welt aus Scherben" handelt davon, aus einer zerbrochenen Welt wieder eine schöne Welt zu machen. Viele Menschen haben ein gebrochenes Herz, wurden verletzt, enttäuscht. Doch die 4 Musiker wissen, wo es Heilung gibt: "Brich mir das Herz, um mich zu heilen. Ich komme heim." In der Bibel ist die Rede von einer neuen Welt, eine Welt in der wir in der Ewigkeit bei Gott leben werden. "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. ... Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen." (Offenbarung 21,1-4) Bei Gott können wir "heim" kommen. Von dieser Gewissheit erzählen René, Manuel, Thomas und Christian.

"Rennen wir die Mauern ein, wie einst in Berlin." Halt! Was haben diese noch recht jungen Österreicher denn mit der Berliner Mauer zu schaffen? Eine Antwort darauf gab uns Frontman René: "Natürlich haben wir als junge "Ösi-Band" auf den ersten Blick nicht viel mit dem Fall der Mauer zu tun - außer vielleicht, dass wir in der Schule darüber lernen und ein Teil von uns 1989 geboren wurde. Aber trotzdem gingen diese eindrücklichen Bilder des Mauerfalls um die ganze Welt und das ging auch an uns nicht spurlos vorüber. Die Phrase "Rennen wir die Mauern ein" kreiste schon lange in meinem Kopf herum, ohne in erster Linie daran zu denken, das in irgendeiner Weise mit Berlin zuverbinden. Somit ist der Song in erster Linie auch gar nicht politischer Natur." Nein, das ist er nicht, denn in dem Lied geht es um Barrieren, um Mauern, die jeder einzelne von uns im Leben hat. Alles scheint möglich zu sein. Alle Türen stehen uns offen. Im Bezug auf den beruflichen Werdegang hatten jungen Menschen noch so viel "Freiheit" wie jetzt. Doch diese sogenannte Freiheit kann auch lähmen. Jeder, der sich schon mal Gedanken um seine berufliche Zukunft gemacht hat, sich um einen Studiengang oder einen Ausbildungsplatz beworben hat, weiß wie machtlos man dabei auch ist. Es gibt aber auch andere Mauern, nämlich Mauern hinter denen wir uns verstecken, aus denen wir nicht ausbrechen können oder wollen. Der Song ist zwar nicht politischer Natur, aber dennoch gesellschaftskritisch, bzw. kirchenkritisch. "Wenn man sich Jesus ansieht, der ein "Freund der Sünder" war, der sich um Prostituierte, Kranke und Obdachlose gekümmert hat - ja sogar selbst obdachlos war - und dann die Kirchen heutzutage betrachtet, dann macht uns das als Band traurig. Statt bei den Menschen und für die Menschen zu sein, haben wir mit der Zeit eine Art "Parallelwelt" errichtet, in der es sich Christen weltweit gut gehen lassen." Mittlerweile gibt es viele coole christliche Bands aller möglichen Musikrichtungen und zahlreiche Aktivitäten für Christen, wie christliche Sportvereine, christliche Festivals, christliche was-auch-immer. Unser vollgepumpter Terminkalender und dicke Kirchenmauern halten uns fern von der Welt in der wir leben, fern von den Menschen, die uns umgeben und die uns Christen doch auch am Herzen liegen sollten. "Da wird es echt Zeit, die Mauern einzureißen," so Sänger René.

Mit "Hallo" geht es genauso rockig weiter wie die EP anfängt. Hier geht es um das Alleinsein. Manchmal fühlt man sich doch auch zu zweit recht allein. Man lebt aneinander vorbei, sieht den nächsten nicht mehr. "Doch du gibst nicht auf. Wir geben nicht auf!" Trotz der tanzbaren Melodie verliert der Song nicht an Nachdenklichkeit.

Bild: SOLARJET @ Facebook
Beim vierten Lied "Fragenmeer" wird es dann ein bisschen ruhiger und nachdenklicher. Fragen stellt sich jeder im Leben. Wer bin ich? Wo geh ich hin? Wo komm ich her? Und vielleicht hat jeder auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Fragen, bestimmte Sachen, die doch so klar schienen, plötzlich in eine andere Richtung laufen. Manchmal sieht man nicht, was man hat. "Ich bin beschenkt mit einem Land, wo Milch und Honig fließen. Doch ich seh es nicht. Ich frage mich, vielleicht ist es besser, wenn das alles hier zerbricht, damit ich's versteh." Und wie jeder von uns weiß, merkt immer erst was man hatte, wenn man es nicht mehr hat. Und Sachen, die uns erst negativ erscheinen, bekommen rückblickend, aus einer anderen Perspektive betrachtet, einen ganz neuen Sinn.

Das letzte Lied der EP ist eine Ballade, leicht melancholisch, aber dennoch sehr schön. Wie in den vorhergehenden Songs, wollen die vier Österreicher auch mit diesem fast akustischen Song zum Nachdenken anregen. In "April" geht es um die Vergänglichkeit und um Veränderungen, aber auch um den Wunsch nach Echtsein. "So viel Schein, so wenig sein. Und ich hör den Himmel weinen." Auch dieses Lied zielt, wie "Welt aus Scherben" auf die Ewigkeit hin.

Die EP ist sowohl textlich als auch musikalisch hörenswert: Alternative Indie-Pop gepaart mit nachdenklichen Texten, auch wenn manch eine Textzeile für den einen oder anderen Hörer etwas "zu christlich" und abgedroschen klingt.

Zum Tanzen animierende, melodiöse, aber auch veträumte Songs mit einer Mischung aus groovigen Synthi-Parts, catchy Drumbeats und poppig angehauchtem Gesang - da ist für jeden was dabei.

Leider gibt es kein Booklet zur EP, wo man die Liedtexte nochmal nachlesen kann. Da die Lieder aber in deutscher Sprache  und deutlich gesungen sind, kann man den Text recht gut verstehen.

Mehr Infos über SOLARJET findet ihr hier oder auf Facebook.
HIER könnt ihr die EP für 7,00 € käuflich erwerben.

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