CD: Children 18:3 - Come In

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Nachdem 2012 das letzte Album erschienen war hielten die drei Geschwister um Children 18:3 für höchste Zeit, noch eine Schippe drauf zu hauen. Über Crowdfunding finanzierten sie ihr "Final Album", das nach langer Wartezeit und viel Arbeit seitens der Band im April letzten Jahres erschien.
Die Bilder die das Artwork von "Come In" zieren sind, wenn man genau hinschaut, in Deutschland entstanden - ein Schild im Hintergrund verrät die Location.

Auf der Platte zu finden sind 11 Lieder plus ein Bonus Song:

01 Come In
02 Bethlehem
03 Afterall...
04 Hold Your Breath
05 Don't Stop Moving
06 Because Of You
07 For This We Ride
08 Let There Be Light
09 Watch Over Me
10 Great Big World
11 Long Ride Home
12 Red Fire (Bonus Track)

 Das erste Lied beginnt mit einer einfachen E-Gitarre, die beständig die gleiche Akkordfolge spielt. Bald darauf setzt Dave's Gesang ein - insgesamt bleibt der Song aber recht spartanisch, was ihm aber keine Energie raubt. Der Fokus wird so bewusst auf die Lyrics gelegt, die nichts als eine Einladung sind: "Come In", gleichzeitig auch Titeltrack des Albums, lädt alle ein in die Hütte des alten Mannes zu kommen, von dem zu Beginn die Rede ist. Das Lied erinnert im Text ein wenig an den Roman "Die Hütte" von William P. Young. Kernaussage ist jedenfalls: Egal womit du gerade zu kämpfen hast, komm herein - fühl dich eingeladen.

Der zweite Song ist ein Cover: "Bethlehem" wurde das erste mal von ... aufgelegt und knüpft ein wenig an das erste Lied an. Es wird die Geschichte von Jesu Geburt und unserer Erlösung durch ihn erzählt. In gewohnt punkiger Manier zum besten gegeben kann man sich regelrecht vorstellen, wie Lee Marie bei diesem Lied live über die Bühne fegt.

Zu "Afterall...", dem nächsten Song der Platte, ist gerade ein Musikvideo erschienen, das Children 18:3 in Aktion zeigt dazu haben wir auch eben erst etwas kleines gepostet, wenn ihr mehr wissen möchtet. Auch hier geht es wieder punkig zu: markante Riffs und ein pulsierender Schlagzeugbeat reißen direkt mit. Gegen Ende wird das Lied mit einer kleinen Piano- Einlage dann doch noch einmal ruhig. Das wiederum passt zu den Lyrics, die die Frage beinhalten: "Wozu wurde ich eigentlich geboren? Was ist meine Bestimmung?"

"Hold Your Breath" war der Song der im Vorfeld am meisten promotet wurde - ist er doch auch die erste Single des Albums. Rock vom feinsten wird dabei hier schon von der ersten Sekunde an geboten. An Energie fehlt es diesem Lied nicht und der Text geht sofort ins Ohr. "Hold your breath, we're going under!" - Wenn du nicht schwimmen kannst und um dich rum alles untergeht, halt die Luft an und hab Mut - wird schon! Besonders das Gitarrensolo in der Bridge dürfte Fans des Rock'n'Roll begeistern; Zurecht ist dieser Song mit Ohrwurmpotential als erste Single ausgewählt worden.

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Das nächste Lied ist zu Beginn etwas ruhiger, baut aber später noch auf. Außerdem ist die Botschaft überaus ermutigend: "Du bist nie 'zu weit', wenn du nicht aufhörst dich zu bewegen. Also höre jetzt nicht auf! Jeder Ebbe folgt eine Flut." heißt es im Refrain von "Don't Stop Moving" frei übersetzt. In der Bridge wird es wieder etwas rockiger, wobei der Refrain auch schon ordentlich Kraft mitbringt. Wenn du also irgendwann mal das Gefühl hast, dass es nicht weitergehst und du feststeckst oder du nicht weißt, welche Richtung du einschlagen sollst - dieses Lied bietet die Ermutigung, die du brauchst.

Der Titel "Because Of You" der nun folgt, klingt um einiges wütender als die vorhergehenden Songs und spricht jemanden direkt an; das könnte auf den ersten Blick Gott sein, jedoch kommt in der Bridge eine Sequenz, die konkret auf Amerika abzielt - vielleicht doch eine Art Anklage? "Alles was ich bin ist so wegen dir!"  In diesem Lied steckt ein Wunsch nach  Veränderung und der Bitte um Einsicht.

"For This We Ride" ist Punk Rock in seiner besten Form, vollendet durch Dave's charakteristische Stimme. Auch hier steckt eine gewisse Aggressivität in der Melodie, die dem Titel ordentlich Kraft verleiht.
Auch "Let There Be Light" wird hauptsächlich von Dave's Stimme charakterisiert und trägt unglaubliche Energie in sich. Allein der Beginn ist energisch und schnell, steigert sich zum Refrain hin aber noch einmal gewaltig: Da wird dann die E-Gitarre mit zum Einsatz gebracht und die Lyrics regelrecht herausgeschrien.
"Watch Over Me" wird von Lee- Marie gesungen, bleibt aber in typischer Children- Manier rockig und mitreißend. Die eingängigen Lyrics sind schnell drin und Live ist dieser Song mit Sicherheit ein Kracher.

Mit "Great Big World" werden wieder etwas andere Töne angeschlagen, die nicht mehr ganz so aggressiv klingen wie die Lieder zuvor. Eher ist es eine Ode an das Leben, das zwar manchmal nicht so spielt wie man will, aber doch irgendwo eine Bestimmung liegt. Geh raus, die großartige große Welt entdecken, bevor du dich ärgerst etwas verpasst zu haben. Dieser Song garantiert gute Laune.

Auch "Long Ride Home" beschäftigt sich mit dem unterwegs sein - in diesem Fall unterwegs nach Hause. Es ist der ruhige Song des Albums, sowie "Always On The Run" auf der Vorgängerplatte. Die Band besingt das Tourleben, den Träumen die eine Band hat und den Gedanken die man sich als Mitglied macht. Außerdem ist es in seiner ruhigen Art ein wunderbares Lied für die lange Fahrt nach Hause.

Der Bonus Track "Red Fire" beginnt akustisch mit einer einzelnen Gitarre, steigert sich aber nach und nach mit dem Einsteigen des Basses und der E- Gitarre. Durch die insgesamt gezielt und sinnvoll einfach eingesetzten Instrumente erhält der Track eine extrem kraftvolle Wirkung, die im Refrain gipfelt und alle Energie bündelt. Auch die Zweistimmigkeit des Gesangs in der zweiten Strophe ist eine Besonderheit. Ein tolles Gimmick, was Children da dazugepackt haben.

Alles in allem ist "Come In" ein richtig gutes Stück Punk- Rock, mit dem Children 18:3 ihrer Linie voll und ganz treu bleiben. Für alle Fans, die bei der Ankündigung "Final Album" kurz geschickt waren, haben wir gute Nachrichten: Noch ist das Projekt der drei Geschwister nicht abgeschlossen, da sie während der Aufnahmearbeiten festgestellt haben dass die zuvor so unterschiedlichen Ziele vielleicht doch anders aussehen; Wir dürfen also gespannt sein, was da noch kommt.

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