Rock The North 2016

Nach einer kleinen Pause war es dieses Jahr endlich wieder so weit: der Norden wurde gerockt!
7 Bands aus Deutschland und dem Europäischen Ausland gaben sich die Ehre und hatten das Ziel, den CVJM Strandleben in Norddeich am 22. Oktober zum Rock The North beben zu lassen.

Die Location war eine andere als die Jahre zuvor und bot allen schon beim Betreten die erste Überraschung: Sandboden. Ganz dem Strandthema entsprechend mussten sich die Zuschauer wohl oder übel mit der Situation abfinden, was aber kein Problem war. Beim Tanzen gab es so ein kleines extra Work Out dazu. Leider waren die Temperaturen nicht unbedingt die wärmsten, was den bewegungsträgen Besuchern in der ungeheizten Halle wohl auch den ein oder anderen Tanzschritt entlockt hat: so konnte man sich immerhin warm halten!

Mit einer kleinen Verspätung wurde auch schon die erste Band begrüßt: Trip To Dover mit einem vergleichsweise kurzen Anreiseweg eröffneten den Festivalabend. Ihr Rock gepaart mit elektronischen Synthies begeisterte und schon bald sprangen die ersten Besucher im Takt zur Musik. Der ein oder andere legte auch gute Textsicherheit an den Tag, was natürlich auch positives Feedback für die Band war. Das Duo schaffte es zweifelsfrei, das Eis zu brechen und dem Publikum einen Vorgeschmack auf das kommende zu geben.


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Als nächstes standen nach einer flotten Umbaupause normal ist anders bereit zum rocken. Voller Energie wie man die Jungs kennt nahmen sie die Bühne ein und eröffneten direkt mit ihrem brandneuen Song "Interstellar". Da ließen sich auch die Zuschauer nicht lang bitten. Es wurde im Takt geklatscht, gesprungen und an der ein oder anderen Stelle sogar ein kleiner Moshpit eröffnet. Leider gab es noch einige technische Probleme während dem Set, die in einem kurzzeitigen Stromausfall auf der Bühne gipfelten, aber die vier machten das beste draus. Mit ihrem authentischen Auftritt hatten sie sowieso keine Mühe, das Publikum zu überzeugen. Der gute Mix aus nagelneuen Songs wie "UpxAb" und einigen "Klassikern" wie "Alle Ketten reißen auf" ließ die herausgefallene Sicherung schnell in Vergessenheit geraten.

Während es in der Umbaupause genügend Möglichkeiten gab Klamotten an den Merch Ständen zu Shoppen oder sich eine frische Waffel oder Brezel zu gönnen, machten sich Soundbar für ihren Auftritt bereit. Sängerin Liss pausierte für diesen Auftritt, da Nachwuchs in Sicht ist, aber auch als reine Männerkombo wurde es groovy in Strandleben. Unter ihrem Motto "Akita Mani Yo" brachte die Band aus der Nähe von Köln mit ihrem Indie-Hip-Hop noch einmal ein bisschen Sommer in den verregneten Norden. Nach dem sympathischen und energiereichen Auftritt hatten vermutlich alle noch die Zeile "Wir sind Indianer..." im Kopf oder fühlten sich vom Song "Sonne" gleich etwas wärmer.

Nach dieser musikalisch vergleichsweise ruhigen Show sollte es aber endlich etwas härter werden. Die Schweden um Safemode waren ready to Rock. Bei ihrem Metalcore gab es nun auch etwas für die Freunde der härteren Musik auf die Ohren. Die Haare flogen auf und vor der Bühne gleichermaßen und natürlich durfte auch hier der Moshpit nicht fehlen. Inzwischen lief auch die Technik weitestgehend rund und der Mix aus harten, kompromisslosen Gitarrenriffs und melodischeren Refrains konnte in voller Mächtigkeit erklingen.

Anschließend wurde es wieder etwas poppiger, denn Warum Lila waren an der Reihe. Ihre alteingesessenen Fans konnten sowieso vom ersten Ton an mitsingen, und der Rest wurde schnell mit ins Boot geholt. Bald konnte keiner mehr seine Füße still halten und jeder stimmte mit ein bei "Papalapap", "Metropole" und dem "Lila Wolken" Cover. Dass der Abend sich langsam dem Ende neigte, merkte man hier noch nicht: die Stimmung war auf und vor der Bühne bestens.

Als letzter großer Act des Abends gab sich noch einmal eine schwedische Band die Ehre. Normandie hatten sich fest vorgenommen, das Publikum mit Hardcore vom feinsten zu überzeugen.
Das gelang auf Anhieb, denn nicht nur die Gitarrenriffs überzeugten, sondern auch die riesige stimmliche Bandbreite des Sängers begeisterte. So war von rotzig-lauten Vocals bis hin zum glasklaren Gesang alles dabei. Schnell war das Publikum am abgehen zu Songs wie "Collide" oder "Chandelier". Die Nordmänner haben definitiv überzeugt und die Hütte ordentlich gerockt.

Zu guter Letzt sollten zwei alte Bekannte spielen: Mason Finley, das neue Projekt von Fabi und Matze von Sacrety sollte sein zweites Debut auf dem Rock The North feiern. Leider war die Zeit inzwischen so weit fortgeschritten, dass keine große Anlage mehr aufgedreht werden konnte, weshalb die beiden Schwaben notgedrungenerweise im akustischen Gewand musizierten. Auch das Publikum war mittlerweile ziemlich geschrumpft, sodass die zwei nicht wirklich gebührend gefeiert werden konnte. Nichtsdestotrotz sangen alle mit wenn es bei "Kansas City Girl" im Refrain "Yippie Yah Yeah" geht.

Damit endete das Rock The North für dieses Jahr auch schon wieder und wird wohl vielen in Erinnerung bleiben - sei es wegen Stromausfällen auf der Bühne, Sand in den Schuhen, guter Stimmung beim Abgehen oder leckeren warmen Brezeln.
Wir bedanken uns recht herzlich beim CVJM Strandleben, der die Räumlichkeiten entgeltlos zur Verfügung gestellt hat und freuen uns dass wir dabei sein durften!

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