Thema des Monats: Gott als Herr oder liebender Vater

Im September geht es um das Thema, wie wir Gott sehen. Ist Gott für dich wie ein liebender Vater oder siehst du ihn eher als strengen Herrn?
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Wir haben mal bei Josh von TWELVE24 nachgefragt, wie das bei ihm ist:
 

Als Junge bin ich in Manchester, Großbritannien aufgewachsen mit Eltern, die beide Pastoren in einer Kirche waren - deswegen war das ganze Konzept "Gott" immer von den Dingen beeinflusst die um mich herum zu Hause und in der Kirche abgingen. Meine Eltern haben in der Kirche viel auf der Kanzel gepredigt, aber auch daheim im Stillen, wo Taten viel lauter Sprachen als Worte.
Als ich 14 war hatte ich eine sehr schwere Zeit in der Schule. Ich wurde schwer gemobbt, fühlte mich als würde ich nicht dazugehören und ich sehnte mich nach Akzeptanz. Ich unternahm sogar einen halbherzigen Selbstmordversuch der zwar fehlschlug, aber meine Gedanken waren so durcheinander und zerstörerisch dass ich nur schwer auf die Situation zurückblicken kann und dann immer noch nicht richtig verstehe, was genau eigentlich vor sich ging. Eins ist sicher: ich war kaputt. Dazu kam noch, dass ich in der Schule viel Ärger bekam, was wiederum meinen Vater wütend gemacht hat. Ich bekam regelmäßig Briefe von der Schule nach Hause geschickt, die mein schlechtes Benehmen aufzeigten. Es wurde so schlimm, dass mein Vater mir drohte, mich ins Internat weit weg zu schicken wenn ein weiterer Brief kommen würde. Und natürlich kam ein Brief...

Mein Vater weckte mich morgens um 6Uhr an einem Samstag (DANKE PAPA!!!) und zog mich aus dem Bett ins Auto und sagte, er würde mich zum Internat bringen. Wir fuhren und fuhren, es fühlte sich wie Stunden an, Tränen strömten über mein Gesicht aber mein Vater fuhr weiter, trotz allem Protest. Mein Kopf lag in meinen Händen als das Auto auf einen Hügel und in einen Parkplatz einfuhr - Mein Herz sank. Er stellte den Motor ab und das Auto wurde still. Verwirrt schaute ich auf und sah vor mir eine Skipiste, auf der Menschen frohen Mutes herunterfuhren. Ich dachte auf einmal die Idee mit dem Internat sei doch nicht so schlecht, aber ich schaute ich um und da war nirgendwo eine Schule zu sehen; nur die Skipiste. Ich fragte meinen Vater was los war. Er antwortete, dass er mir Skiunterricht gebucht hatte und ich mir einen schönen Tag machen sollte. Ich war so verwirrt!!! Ich fragte ihn was das sollte und er antwortete mit einem der tiefgreifendsten Statements, die ich je gehört habe und was mich heute immer noch bewegt. Er sagte: "Mein Sohn, ich möchte dir zeigen, was Gnade ist."
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, worüber er sprach und hatte einen schönen Tag auf der Piste. Vier Jahre später wurde ich Christ, übergab mein Leben Jesus und erinnerte mich bald daran, was mein Vater gesagt hatte. Man kann Jesus beinahe hören wie er genau die gleichen Worte am Kreuz sagt als er an unserer Stelle für unsere Sünden gestorben ist. "Ich möchte dir zeigen was Gnade ist" klingt sehr ähnlich wie "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" (Lukas 23,34). Für mich ist das der perfekte Ausdruck von Gott als liebendem Vater. Oftmals trennen Menschen den Vater und den Sohn am Kreuz beinahe als wären sie an zwei völlig unterschiedlichen Orten, ich glaube allerdings dass Jesus der perfekte Ausdruck der Liebe Gottes am Kreuz für uns war, indem er für uns gestorben ist. In der Bibel steht direkt: "Denn Gott war in Christus, versöhnte die Welt mit sich selbst und zählte die Sünden der Menschen nicht länger gegen sie auf."
Wenn es also um die Frage geht ob Gott Herr oder liebender Vater ist, würde ich intuitiv an den liebenden Vater denken. Jedoch kann es auch sein, dass wir Gottes Liebe und auch seine Herrschaft manchmal missverstehen. Ich schlage vor, dass wir an Gott, den Vater und Herrn der Liebe denken. Lasst mich das erklären...
Wir haben nun gehört dass Gott der Vater der Liebe ist, aber wie ist er auch der Herr der Liebe?
Ich denke darüber so: Gott ist Liebe... Ja? (In 1. Johannes 4,8 steht, dass er es ist) aber Liebe ist nicht Gott! Was meine ich damit? Ich denke oft wenn Leute diese Bibelstelle "Gott ist Liebe" zitieren, dass Gott Liebe ist in dem Sinne wie sie selbst Liebe definieren. Sie haben das Konzept von Liebe zu einem Punkt erhöht wo sie sagen "Das ist Gott und so ist er." Aber das ist ziemlich selbstherrlich und eine Vorstellung von Gott die wir uns ausdenken, nicht so wie Gott in der Bibel beschrieben wird. Wir alle kennen den berühmten Vers "Gott ist Liebe" aber kennen wir den Vers davor? 1. Johannes 4,7 wo steht "Liebe kommt von Gott" - Gott ist also Liebe, aber nicht wie wir sie definieren, sondern wie er sie definiert. Wie kommt nun die Liebe von Gott? Ist es die Liebe, die wir im Fernsehen sehen oder in Musik hören? Ist es diese Vorstellung von Liebe die wir uns selbst bauen, die uns passt und mit der wir uns wohlfühlen? Nein! Wir müssen eigentlich nur weiterlesen um herauszufinden, was gemeint ist. 1. Johannes 4,9: "So hat Gott uns seine Liebe gezeigt: Er sandte seinen einzigen Sohn in die Welt dass wir durch ihn leben können."
Damit ist Gott der Vater und Herr der Liebe. Er zeigt uns, wie er ist durch Jesu' Tod am Kreuz. Der Gott, der lieber sterben würde als uns sterben zu lassen. Er starb, dass wir leben können. Seine Liebe ist eine Zusage, selbstaufopfernd, er verschenkt sich selbst, ist über alle Maßen groß, lässt sich nicht leugnen, ist unerschütterlich und seine Liebe versagt niemals.

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