Walnut Films im Interview

Walnut Films
Bei Rock am Stein in Hof, haben wir mit Michael Seiler von Walnut Films gesprochen.
Er hat uns einiges über seine Filmprojekte erzählt, aber auch welche Rolle der Glaube dabei spielt.

Was ist Walnut Films und wer steckt dahinter?

Walnut Films ist ein Independent-Filmstudio, nicht professionell und auch nicht auf Profit angelegt, im Moment getragen von einer freiwilligen Schicht von Leuten, die einfach mitarbeiten wenn sie wollen und wenn eine Produktion ist, dann frage ich an als Hauptverantwortlicher, wer verfügbar ist und dann stellen wir das Team so zusammen aus freiwilligen Mitarbeitern. Aber durchgängig arbeite nur ich daran.

Wie und wann hast du damit angefangen mit dem Projekt „Walnut Films“?

Walnut Films selber gibt es seit 2006. Der erste Film, den ich jemals rausgebracht hab hieß „Das Fest der Ringe“ und das war das Hochzeitsvideo von meiner kleinen Schwester. Da hab ich mit irgendwelchen Namen rumgesponnen. Früher hieß es Relies Film Productions - Seiler rückwärts. Und dann hieß es Walnut Films, es klang gut und dann wurden auch die Produktionen langsam besser. Dann hab ich angefangen Festivals zu drehen, und dann trifft man auch mal Leute, Veranstalter und Künstler, mit denen man Musikvideos dreht und so was und so hat sich das dann entwickelt.

Du machst ja viele verschiedene Dinge mit Walnut Films wie die gerade erwähnten Festivalberichte, Bandportraits, Unplugged Videos mit den verschiedenen Bands, Tourdokumentationen (Kids in the Way), Musikvideos für und mit Scarlet Drop und Sacrety und dann sogar mit der DSDS-Kandidatin Angel Burjansky, wie kam es denn dazu?

Das ist so einfach, wie simpel. Ihr Manager hat mich angerufen und gefragt, ob ich es mache. Er hat unsere Videos im Internet gesehen, vor allem das Scarlet Drop Video hat ihm irgendwie sehr gefallen. Und dann hat er gesagt „Ja, ich will euch haben und ich unterstütze lieber euer Projekt, als dass ich jetzt irgendjemandem mit einer Firma riesig Geld in den Rachen werfe – natürlich kosten wir auch weniger. Er hat unsere Videos gefunden und wollte uns unterstützen und hat uns die Chance gegeben. Und das Video habe ich jetzt auch vor ein paar Tagen fertiggestellt und er ist damit zufrieden und die Künstlerin glaube ich auch.

Ein ganz besonderes Projekt von Walnut Films sind die „Chroniken von Belonien“. Erzähl uns kurz was dazu.

Walnut Films
Die Chroniken von Belonien“ sind ein Spielfilmprojekt, was wir Anno 2007 mal ganz locker angefangen hatten. Wir hatten damals einen anderen Spielfilm namens „Das Flüstern der Wälder“ gedreht, mit dem wir überhaupt nicht zufrieden waren und dachten: „Das müssen wir besser machen.“ Und dann hab ich angefangen, ein Drehbuch zu schreiben. Und nebenbei haben Leute auch angefangen so Kostüme zu bauen, Waffen zu sammeln und so was. Und dann haben wir 2010 ganz locker angefangen so ein paar Szenen zu drehen. Bis letztes Jahr lief das auch noch einigermaßen, und jetzt ist es leider die Situation, dass wir nicht mehr so viel Geld haben das zu machen, weil die Ausrüstung Geld kostet, die Requisiten Geld kosten, die Fahrt zum Drehort Geld kostet, weil Leute weggezogen sind und teilweise in anderen Ländern wohnen oder in anderen Teilen von Deutschland. Wir haben offiziell nicht aufgehört, das kann man nicht sagen und ich schreibe auch das Drehbuch gerade ein bisschen um und hoffe, dass wir irgendwoher noch ein bisschen Unterstützung bekommen. Das läuft also auf jeden Fall noch. Und aber um zu garantieren, dass der Film wirklich so gut wie möglich wird, wollen wir das jetzt eben noch ein bisschen überarbeiten.

Da kommen wir auch gleich zur nächsten Frage. Wie finanzieren sich deine ganzen Projekte?

Meistens gar nicht. (lacht) Manchmal auf Spenden. Grad bei Festivalberichten ist es so, dass Veranstalter uns eine Spende dazu geben, die halt die Fahrtkosten deckt und wovon wir dann den Festivalbericht drehen und den Leuten auch grundsätzlich das gesamte Material geben, so Videos, Fotos und so können sie verwenden und sich dann auch ihren eigenen Festivaltrailer schneiden. Bei   Auftragsproduktionen wie Musikvideos oder so läuft es ganz ähnlich, weil wir auch vor allem für Bands drehen, die auch nicht so viel Kohle haben. Es beruht vieles auf ehrenamtliche Arbeit, also keiner von uns wird wirklich bezahlt für das was er macht. Aber die Unkosten decken sich meistens. Das ist so die Finanzierung. Wir planen auch noch was, bzw. das weiß noch keiner, ich plane etwas in Richtung Crowdfunding. Ich versuch da grad so ein bisschen auszuloten was da so die Möglichkeiten sind. Das ist so das Finanzierungskonzept.

Auf was dürfen sich die Zuschauer von Walnut Films in nächster Zeit noch so freuen? Gibt es da schon konkrete Pläne, die du uns verraten darfst?
Walnut Films

Natürlich ein Festivalbericht vom Rock am Stein Festival und auch diverse Bandportraits u.a. auch von Soundbar, Superstyler Soundsystem wahrscheinlich, von Scarlet Drop machen wir ein neues und ein Bericht vom Kameramuseum in Plech. Da sind wir am Eröffnungswochenende da gewesen und haben da gedreht. Und das ist auch so eine neue Richtung für Walnut TV, die wir jetzt so ein bisschen entdecken möchten, um da auch mal abseits von der Musik was zu präsentieren, was sonst so in der Öffentlichkeit keine Aufmerksamkeit findet.


Welche Rolle spielt der Glaube für eure Arbeit bei Walnut Films?

Er spielt eine Rolle, weil Gott mich begabt hat, sonst würde ich wahrscheinlich nicht viel können. Das versuche ich auch zu vermitteln, in dem ich zum Beispiel schaue, mit wem ich so zusammen arbeite, was das so für Leute sind, was sie so antreibt. Auch zu gucken wie sie mit ihrem Glauben umgehen und wie ich da so eine Verbindung zu den Leuten auch schaffen kann, um auch zu sagen, dass es etwas Echtes ist und nicht nur etwas, was ich so für mich privat mache, sondern dass es auch meine Filmarbeit beeinflusst. Dass ich versuche einen guten Film in der Hinsicht zu machen, dass er halt handwerklich gut ist und dass er auch wirklich einen Inhalt hat und dass Leute merken, dass das Leben ein bisschen mehr ist als einfach nur so Entertainment und Show. Daher auch überwiegend Dreharbeiten mit Bands, die halt auch Christen sind. Und in der Hinsicht beeinflusst das unsere Arbeit im Umgang mit anderen.

Walnut Films
Was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Die Abschlussweisheit?! Das frage ich auch immer in Interviews. *lacht* Habt keine Angst und erkennt euern Wert. Also jemand, der mit den Medien bisschen zu tun hat, weiß ich, dass da viele Leute sind, die Identitätsprobleme haben oder sich wichtigmachen müssen und viele Leute, die mit Musikern oder Filmemachern zu tun haben und zu ihnen aufsehen und denken „So wie die wird ich nie werden“, aber das ist Blödsinn. Jeder ist gleich wertvoll.



Sehr schöne Worte zum Schluss. Vielen Dank für das Interview.



Wenn ihr mehr von Walnut Films sehen wollt, dann schaut auf youtube vorbei.


Walnut Films - Die Chroniken von Bélonien



Walnut Films Musikvideo: Sacrety - Rise Again



Festivalberichte: Plättländ 2012



WTV unplugged: Arbaitnehmer - Stille


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