7. Jugendfestival Buchholz

Am 6. Oktober fand in Annaberg, ganz genau im Stadtteil Buchholz, zum inzwischen 7. Mal das Jugendfestival statt. Wir waren für euch dabei und wollen euch natürlich nicht vorbehalten, weshalb es sich nächstes Jahr lohnt, (wieder) vorbeizukommen.

Das Jugendfestival hat mittlerweile fast schon Tradition in Buchholz, und so trafen auch am Samstag schon nachmittags viele Jugendliche ein, um den Jugendgottesdienst zu besuchen. Dort war D:Projekt für die musikalische Gestaltung zuständig und gaben schonmal einen Vorgeschmack auf den darauffolgenden Abend während der Jugendpfarrer Heiko Wetzig für den geistlichen Input sorgte. Vor und während des Gottesdienstes in der St. Katharinenkirche wurden im Zelt noch die letzten Soundchecks durchgeführt und dann konnte man eigentlich nur noch gespannt auf den Abend warten. Um die Spannung erträglicher zu machen, haben wir in der Zwischenzeit unseren Stand aufgebaut, der sich im Laufe der Konzertnacht noch großer Beliebtheit erfreuen sollte.

Pünktlich 18 Uhr wurde das Zelt für die Besucher freigegeben. Im Vorverkauf wurden schon mehr als 400 Karten an den Mann, beziehungsweise die Frau gebracht, also verwunderte es nicht, dass es doch schnell schwierig wurde, noch einen günstigen Platz in Bühnennähe zu finden. Nach einer kurzen Begrüßung betraten dann auch schon die 4 Jungs von warumLiLA die Bühne. Sie waren erst kurz vor knapp am Zelt, trotzdem konnte das Konzert pünktlich beginnen. Dadurch, dass die Mindener die Tage zuvor schon an unterschiedlichen Schulen kleine Pausenkonzerte gegeben haben, fiel der sonst für den Anfang übliche Bühnenabstand weg und das Publikum ließ sich von vornherein von dem "Gute-Laune-Rock" mitreißen. Schon ab dem ersten Lied heizte sich die Stimmung extrem auf und die Zuschauer tanzten geschlossen zu allen Songs. Insbesondere "Papalapap", "Dankeschön" und "Liebe Grüße aus Paris" machten aus vielen Einzelnen eine große, begeistert hüpfende Menge. Kaum hatte warumLiLA alle Lieder der Setlist abgearbeitet, schrien die ersten schon nach einer Zugabe. Diese sollte ihnen nicht verwehrt bleiben und so hat warumLiLA einen phänomenalen Auftakt für den Abend gegeben. Die kurze Umbaupause wurde wie die Jahre zuvor mit einer kurzen Moderation und einem Gewinnspiel überbrückt. Außerdem wurde inzwischen der Merch-Stand von warumLiLA gestürmt und bis auf den letzten Aufkleber geplündert.

Nach diesen wenigen Minuten Umbauzeit war es an Soundbar, das bestens aufgewärmte Publikum für sich zu begeistern. Auch sie brachten die Stimmung zum überkochen. Vom Musikstil her ähneln sie Culcha Candela, zeichnen sich aber durch viele eigene Elemente einzigartig als "Soundbar" aus. Mit ihren tanzbaren Melodien und den eingängigen Rap-Texten haben sie die Besucher allesamt mitgerissen und sicherlich auch die begeistert, die sonst nicht die größten Freunde des Hip Hop sind. Mit dem Lied "Sonne" holten sie dem regnerischen Wetter zum Trotz noch einmal das Sommergefühl heraus. Eine willkommene Abwechslung im inzwischen herbstlichen Erzgebirge. Auch Soundbar gab eine Zugabe und machte dann die Bühne frei für die darauffolgende Band: Emily Still Reminds.

Nach der wie gewohnt zügigen Umbaupause kamen die 4 Schwaben auf die Bühne und legten los. Mit Emily Still Reminds wurden auch die Freunde der harten Musik endgültig begeistert. Mit ihrem Post Hardcore rockten sie, was die Bühne hergab und schufen eine Gelegenheit zum komplett Auspowern. Die pogende Menge war spätestens ab dem Zeitpunkt wo Sänger Simon sich mit ins Getümmel der Zuschauer stürzte nicht mehr zu bremsen. Die Band bringt in nächster Zeit eine neue EP auf dem Markt: "There is hope in this broken World". Mit dem gleichnamigen Titelsong rockten sie genauso wie mit "Raise Up". Ganz groß wird bei Emily aber immer eines geschrieben: Gegen Faschismus! Diesen Aufruf brachte Sänger Simon unter Applaus klar zum Ausdruck. Alles in allem hat Emily das Zelt auch mit der Zugabe sprichwörtlich ordentlich zum kochen gebracht - spätestens jetzt war es soweit, dass das Kondenswasser von der Zeltdecke tropfte.
Nach dem Auftritt von Emily Still Reminds brauchten vermutlich nicht nur die Zuschauer eine Pause, sondern auch die Lautsprecher. Viel Zeit wurde ihnen allerdings nicht gelassen, denn nach wenigen Minuten wurde die Bühne erneut eingenommen, und zwar diesmal von D:Projekt.

Die Dresdner machten sich die super Stimmung zu Nutze und hielten das Publikum nach allen Regeln der Kunst warm. Außerdem spielte ihnen sicher in die Karten, dass sie den Jugendgottesdienst am Nachmittag musikalisch ausgestalten durften und den Zuhörern damit schon eine kleine Kostprobe ihrer Musik geben konnten. Völlig abgesehen davon meinte Keyboarder Benjamin auch, er hätte hier ein Problem, das er noch nie zuvor gehabt hätte: Sein Keyboard würde nass durch das Kondenswasser, das vom Zeltdach tropfe. Glücklicherweise waren schnell einige Tücher in die tropfende Verstrebung geklemmt und die Party konnte ohne Probleme weitergehen. Die vier Jungs rockten was das Zeug hielt mit Liedern wie "Bei dir" oder den Songs "Maximum" und "Komm heraus" von ihrer aktuellen Platte "Nimm dir die Welt". Die Zuschauer regten sie mit ihren deutschen Texten zum lauten mitsingen an und brachten das ganze Zelt zum Springen.
Eine letzte Umbaupause ging nach dem Auftritt von D:Projekt noch gewohnt zügig über die Bühne und dann betrat der heiß erwartete Headliner die alles bedeutenden Bretter: Draw The Parade!

Die Niederländer wussten mit ihrem Ska Partyrock noch einmal alles aus dem Publikum herauszuholen. Ihr neuer Song "Tricks and Traps" begeisterte alle. Die gute Laune lag beinahe greifbar in der Luft und ein letztes Mal schwangen alle das Tanzbein zu den mitreißenden Melodien von "The Melody is Missing", "The Devil Is Bad" und "Save The Stage". Während ihres letzten Liedes ließen es sich Sänger Nicky und Bassist Willem nicht nehmen, von der Bühne ins Publikum zu hüpfen und dort noch einmal richtig abzugehen. Die einnehmende Art von Draw The Parade überzeugte wieder einmal von der verbindenden Kraft guter Musik. Die Namensänderung Mitte des Jahres hat der Qualität der Band keinen Abbruch getan und auch wenn noch keine neuen Tshirts oder andere Merch- Artikel zu haben waren, so gingen doch die Alben von Make Up Your Mind, wie die Jungs früher hießen, massenweise über den Tisch und wechselten den Besitzer.

Fest steht: das Jugendfestival hatte auch dieses Jahr wieder etwas für jeden Geschmack zu bieten, von Hardcore bis Hip Hop war alles dabei. Mit über 600 Besuchern hat das 7. Jugendfestival alle vorherigen Rekorde gebrochen. Ein riesen Lob vor allem an die Organisatoren, die dieses hochklassige Line-up zusammengestellt haben und an die Technik, die alle Problemchen, die vielleicht während des Soundchecks noch auftraten solide gelöst hat und für einen reibungslosen Ablauf des Abends sorgte. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt.

Zu sagen bleibt jetzt nur noch, dass sich ein Besuch des Zelts in Buchholz immer wieder lohnt. Wir freuen uns auf das nächste Jugendfestival und können es jedem wärmstens ans Herz legen, mit zu kommen - es lohnt sich!!!

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