Frühstück im Interview

Frühstück @ Facebook
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Die polnische Rockband Frühstück hat in den letzten Jahren schon auf dem einen oder anderen deutschen Festival der christlichen Szene gespielt, u.a. auf dem Freakstock und dieses Jahr waren sie auf dem Manifest Festival in Krögis bei Dresden dabei. Aber auch auf anderen großen Festivals durften sie schon spielen, z.B. Cornerstone (USA), Flevo (NL) und Campfest (SK)


CDs:
Demo (EP, 1998)
Mask (EP, 1999)
Mine (Album, 2000)
Muza (Album, 2003)
Mud (EP, 2005)
Be Careful (EP, 2007)
Follow (EP, 2010)
Quiet (Album, 2012)


Wir haben für euch mit Sänger Martijn Krale über die Band und ihre Ziele gesprochen.


Wroclawski sound

Wer seid ihr? Beschreib bitte die Band Frühstück in 3 Worten.
Schwarzer Kaffee und Rührei.

Wann habt ihr angefangen als Band Musik zu machen?
Wir haben uns 1997 in Wroclaw (Breslau) gegründet. Wir waren eigentlich damals alle schon seit längerer Zeit Musiker. Ich habe beispielsweise im örtlichen Orchester seit ich 11 Jahre alt war Tuba gespielt. Viel zu klein für dieses Instrument, aber egal, so hatten die Leute in meinem Ort etwas zum Lachen. :)

Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen? 
Da gibt es einige Geschichten, die hinter dem Bandnamen stecken. Aber die Wahrheit ist, dass unser Management den Namen ausgesucht hat. So ist das nun mal in der Musikbranche. Wir hatten keine Wahl. Die Poster waren schon fertig gedruckt, bevor wir überhaupt unsere erste Probe hatten. Wir waren schon dafür vorgesehen berühmt zu werden bevor wir überhaupt unser erstes Konzert hatten. Wir sollten das nächste große Ding werden in der polnischen Musikszene. So was wie die rockende Version der Backstreet Boys. Aber es stellte sich heraus, dass die Managementleute Betrüger waren und gar nicht wussten, was sie da überhaupt taten. Die Poster wurden nie genutzt. Aber wir hatten nun mal diesen Namen. Und seitdem haben wir 2 lächelnde Gesichter im Bandnamen (das U mit dem Umlaut). Wir dachten, das würde Sinn machen.

Wroclawski sound
Ihr habt schon einige Male in Deutschland gespielt, gibt es Unterschiede zwischen deutschen und polnischen Fans?
Ja. Ernsthaft, es ist lustig, was Musik für eine Gegenkultur sein kann zu dem was im Leben passiert. Klar, es ist nur eine Art Karikatur der Wahrheit, aber ich denke, da ist auch was Wahres dran: In Polen ist die Gesellschaft manchmal sehr unorganisiert. Wenn du durch die Stadt oder den Park läufst, dann siehst du viele Leute, die ihren Müll einfach auf die Straße werfen. Aber was die Musik angeht, da sind die Polen sehr perfektionistisch. Saubere, harte Arrangements mit klaren Strukturen. Alles sollte geordnet sein.
Und dann ist da noch Deutschland: Die Gesellschaft ist sehr strukturiert, organisiert und sauber. Aber nach einem unserer ersten Konzerte in Deutschland, sagte uns jemand: "Eure Musik ist zu hart... zu sauber für mich." Deshalb denke ich, dass Rockmusik eine Art Gegenkultur ist zu dem was einem im täglichen Leben passiert. Wir wollen alle, dass uns die Musik an einen anderen Ort bringt, uns aus unserem Grau und unserer Sinnlosigkeit des Alltages herausholt. Musik kann das schaffen. Es ist eins der größten Geschenke, die Gott an uns Menschen gemacht hat.

Was gefällt euch am meisten an Deutschland?
In meiner Kindheit war mein Bild von Deutschland von der Autobahn geprägt. Das war alles was ich kannte und gesehen hatte. Aber als mich ein Freund von den breiten Straßen holte und mir die Straßen zeigte, die weniger befahren waren, dann sah ich auf einmal wunderschöne Natur und sehr beeindruckende Architektur und so Sachen. Und ich liebte es! In den letzten Jahren, war ich oft in Berlin zu Gast und ich liebte das Feeling der Stadt von Mal zu Mal immer mehr. Es ist überwältigend. Als Person fühle ich mich da immer ganz klein, wenn ich unter diesengroßen Toren oder auf diesen großen Plätzen stehe. Das ist ein bisschen beängstigend. Aber dort gibt es so viele tolle Menschen. Und so viel Geschichte.

Wroclawski sound
Ihr habt im März diesen Jahres ein neues Album rausgebracht, wodurch unterscheidet sich dieses Album von euren anderen?
Wir denken, dass "Quiet" die gereifteste CD von allen ist. Ich denke, musikalisch und lyrisch haben wir uns in den letzten Jahren sehr weiter entwickelt. Es gibt ein Gleichgewicht zwischen den Tönen und den Texten, den wir vorher noch nie in dieser Form erreicht haben. Das kleine Kind wird langsam erwachsen, denke ich. Scih bewusster, wer es ist und was es nicht ist. Wir haben auch noch nie so lange gebraucht, um eine CD fertig zu stellen. Das war manchmal echt frustrierend und schwierig, aber rückblickend bin ich froh, dass wir so viel Zeit hatten bis wir den letzten Schliff fertig hatten. Es ist einfach besser geworden, dadurch dass wir gewartet haben. Ich habe gehört, dass das bei Wein und Käse auch so ist. :)

Wenn du die Möglichkeit hättest, jemand oder etwas anderes zu sein, wer oder was wäre es?
Das Problem bei dieser Frage ist, dass man versucht so originell und lustig wie möglich zu sein. Aber gut, ich versuche es... Ich denke, ich wäre gerne ein Vogel, einfach die Flügel ausbreiten und über den Dingen gleiten und die Aussicht genießen. Ich hätte manchmal auch gerne die Fähigkeit zu singen und gleichzeitig ein Instrument zu spielen, so wie Sting oder Doug Pinnick. Und ich wäre gerne mehr wie Jesus, in seiner vollkommenen Liebe, seiner Größe als Diener, seinen Mut gegen Ungerechtigkeit, in seiner Ehrlichkeit und seinem Reichtum an Beziehungen, in seiner Macht und sogar seinem Tod.

Wroclawski sound
Unser Blog heißt "Burnin' Heart Reports", was bedeutet dir dein Glaube im Alltag?
Mein Glaube an Jesus ist eine sehr persönliche Anglegenheit, weil es sehr mit der Bewältigung meiner Herausforderungen im Alltag verbunden ist. Ich möchte nicht wieder zurückfallen in alte Gewohnheiten und gute Sachen tun, nur um Gott zu beweisen, dass ich seiner Liebe wert bin. Einfach nur annehmen, was Gott mir gibt - unverdient und bedingungslos - die Kraft zu lieben, zu dienen, zu warten, zu kämpfen für das, was gut ist. Böses mit Gutem bewältigen und mit allen in Frieden zu leben, soweit wie es von mir abhängt. Jeder neue Tag ist ein geschenk Gottes, den ich nicht für selbstverständlich halten will. Alles aus Gnade. Und ich denke, dass eins meiner Lebensmottos ist, dass ich Gott mein Leben verdanke und es deshalb für ihn leben will.
Mein Glaube an Jesus bedeutet also, dass ich Hoffnung habe. Ich versage, bin egoistisch und so, aber es gibt immer wieder Vergebung und einen Neuanfang.
Um es zusammenfassend nochmal auf den Punkt zu bringen, bedeutet es, dass ich mehr und mehr lerne ein Kind Gottes zu sein. Geliebt und gemocht.
Ich habe das oft und vielen Leuten gesagt, dass sie echt sein sollen. Aber ich glaube, ich brauche ein ganzes Leben lang, um zu verstehen, was das für mich bedeutet. Vielleicht dann, wenn ich alt bin und nicht mehr diesen dummen Drang verspüre, es anderen beweisen zu müssen.

Wir sind jetzt schon am Ende unseres Interviews, was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?
"There is just one more thing I would like to..."

Vielen Dank für das Interview, Martijn.


Wenn ihr noch mehr über die Band wissen wollt, dann schaut doch auf Facebook oder auf ihrer Homepage (polnisch) vorbei.


Und hier gibt's noch 2 Videos von der Band für euch!


Album Trailer "Quiet"




Frühstück - Follow



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