Impuls für deine Woche

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Es ist noch nicht lange her, da war er der mächtigste Mann der Welt gewesen, hatte zwei mögliche Amtsperioden einigermaßen glimpflich überstanden. Und jetzt war er Gast in einer Talkshow des deutschen Fernsehens: Expräsident Bill Clinton. Die ganze Aufmerksamkeit von Gästen und Zuschauern galt eigentlich nur ihm, dessen Gesicht immer wieder und in allen denkbaren Einstellungen den Bildschirm beherrschte. Und bald schon war es so weit: Der Star des Abends wurde interviewt; zuerst einige artige Fragen, die genauso artig beantwortet wurden und sowieso niemanden interessierten, und dann - endlich die von allen so gespannt erwartete Frage nach der Lewinski-Affäre. Monika Lewinski war die junge Praktikantin, mit der Bill Clinton im weißen Haus eine außereheliche Beziehung eingegangen war. Frau Lewinski hatte die Sache öffentlich gemacht und damit erreicht, dass der amerikanische Präsident hierzu in demütigender Weise vor den gierigen Augen der ganzen Welt hatte Stellung nehmen müssen. »Herr Clinton, warum haben sie das gemacht?« Alle Kameras waren auf sein Gesicht gerichtet, dessen Mimik keinerlei Gefühle preisgab. Er lauschte der englischen Übersetzung, um dann - fest in die Kamera blickend - zu antworten:

»Weil die Gelegenheit da war. Solche Dinge tut man, weil die Gelegenheit da ist.«

Fern vom Vater hatte der verlorene Sohn ein Verlangen bekommen, Schweinefutter zu essen, an dem er sich zu Hause nicht einmal die Füße dreckig gemacht hätte - und das tat er nur deshalb nicht, weil man es ihm nicht erlaubt hatte. Er war bei den Schweinen gelandet und wurde nur durch gnädige Umstände daran gehindert, wirklich wie ein Schwein zu leben.

Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit dem, was die Schweine fraßen und niemand gab ihm.Lukas 15,16

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