Thema des Monats: Du bist begabt

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Einer, der sich mit Berufungen und Begabungen auskennen muss, ist wohl David Kadel.
Wenn man sich seinen Lebenslauf so ansieht, stellt man fest, dass er vielseitig begabt ist und das gerne auch an andere weitergibt. Manch einer kennt ihn von N24-Ethik, ein anderer kennt ihn als Kabarettist oder Autor. Und so manch einer hat seinen Namen schon in Verbindung mit David Alaba, Davie Selke, Marcello Bordon, Cacau und Co gehört. Außerdem ist er auch noch Inspirationstrainer und kann für Coachings oder Kabaretts in Kirchgemeinden, Firmen oder Institutionen gebucht werden.
Wir haben auch schon über den gebürtigen Perser und seine Bücher, aber und vor allem auch über seine Fußball-Geschichten wie die Fußball-Bibel und das Roadmovie "Und vorne hilft der Liebe Gott" berichtet.
Heute möchte er euch etwas zu unserem Thema des Monats erzählen:


BEGABUNG, BERUF ODER BERUFUNG?

Eines vorweg: Ich glaube aus vollem Herzen, dass jeder Mensch „begabt“ ist! Weil ich überzeugt davon bin, dass Gott uns das Leben als „Gabe“, als Geschenk gegeben hat und uns damit auch mit verschiedenen Begabungen ausgestattet hat. Talente, Fähigkeiten, Leidenschaften, die wir genießen sollen. Doch bei all der Reizüberflutung tun wir Menschen uns schwer heraus zu finden, was wir wirklich gut können, da wir 30 Dinge halbherzig tun, und kaum etwas mit voller Entschlossenheit und Hingabe. In meiner Arbeit als Persönlichkeits-Coach geht es mir immer wieder um die Frage der „Identität“. Wo ist mein Platz in dieser Welt - was soll ich tun? Gibt es einen höheren Plan, oder ist alles nur Zufall?

Ich bin überzeugt, dass unser großes Burnout Problem (laut dekra betrug 2016 der Schaden für die Deutsche Wirtschaft durch Burnout 43 Milliarden € !) damit zusammen hängt, dass die meisten Menschen nicht den Unterschied zwischen Beruf und Berufung kennen.
Woher auch? Es wird ja nicht gelehrt – und ich würde mir wünschen, dass Kultusminister dieses Landes umdenken und endlich Chemie abschaffen und stattdessen das Fach „Leben“ an den Schulen einführen. Dort würde man geschult werden, herauszufinden wozu man eigentlich geschaffen ist. Man würde lenen, dass jeder Mensch etwas Besonderes ist, mit ganz individuellen Begabungen und Talenten.
Robbie Williams bezeichnen wir als der geborene Entertainer. Barack Obama, der geborene Politiker. Meryl Streep, die geborene Schauspielerin. Mutter Theresa, die geborene Helferin.
Bei den Berühmtheiten dieser Welt tun wir uns leichter von Berufung zu sprechen – aber wie denken wir von uns selbst in unserem kleinen, überschaubaren Leben? Wir haben Begabungen, aber haben wir auch eine Berufung? Wo wir uns doch schon schwer tun überhaupt den richtigen Beruf zu finden?

Begabungen und Beruf sind nicht gleich Berufung! Das merkt man oft bei Lehrern, Ärzten und sogar auch Pfarrern. Sie haben viele Jahre intensiver „Ausbildung“ hinter sich - warum wirken so viele trotz ihres fundierten Wissens dennoch unsympathisch auf uns?
Und warum kommt ungeachtet ihres vermeintlichen Wissens und Bemühens nichts rüber, was uns zu Herzen geht und was uns in unserer Situation als Ratsuchende helfen könnte?

Manche Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler und Geistliche leben ihren hoch angesehenen Beruf sehr uninspirierend aus, weil sie (oft ohne es zu bemerken) eine gewisse prätentiöse Arroganz unter ihrem Doktor-Kittel mittragen, die auf Umfeld und Zuhörerschaft abstoßend wirkt.
Für sie scheint das oft ein Beruf wie jeder andere zu sein – ich denke dagegen, dass manche dieser hoch respektierten Berufsgruppen sich wieder neu Ihres „Privilegs“, ihrer hohen Verantwortung und ihrer Identität eines „Dieners“ bewusst werden müssten – damit sich ihr Selbstverständnis von Beruf zur spürbaren und leidenschaftlichen Berufung verwandelt. Erst dann könnten sie Menschen wieder im Herzen „bewegen“, so dass sie aufbrechen zu neuen Ufern der Veränderung.
Ermutiger sind in diesem Land beinahe ausgestorben – so wie Samuel dem David zu seiner königlichen Berufung verhalf brauchen wir Menschen, die uns helfen uns zu entfalten, damit wir unsere Berufung entdecken.

Achtung, jetzt folgt eine These, die voraussetzt, dass man an die Existenz eines Gottes glaubt.
Ich denke, wenn man sich bewusst macht, dass der Begriff Berufung auf einem „RUF“ basiert, dann kommt man nicht umhin zu fragen, wer einen da be-RUFT? Jogi Löw? Klar, mein Kumpel Andre Schürrle schwärmt heute noch vom An-RUF des Bundestrainers, der ihm damals die Berufung in die Nationalelf aussprach.
Und Gott, wen ruft er? Wie ruft er? Wen beruft er? Berufung klingt für viele nach „exklusiv auserwählt sein!“ Ich glaube nicht, dass Gott nur eine Elite im Auge hat, ich bin viel eher überzeugt, dass Gott jeden einzelnen Menschen beruft – das schreibt auch Paulus in seinem Liebesbrief an uns: „Gott will, dass ALLEN MENSCHEN geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen!“ 1.Timotheus 2,4
Und Paulus muss es wissen, er ist quasi der Proto-Typ in Sachen Berufung. Als er noch Saulus hieß war sein Beruf: Christen-Killer! Unzählige Gläubige ließ er verfolgen und im Kolosseum den Löwen zum Fraß vorwerfen. Solange, bis er glücklicherweise den „Ruf hörte“ und zu seiner Berufung fand – in dem er Jesus begegnete und von ihm im Herzen berührt wurde. Eine Begegnung, die alles veränderte. Der Berufs-Killer wird von Jesus berufen Menschen zu lieben und ihnen von der bedingungslosen Liebe Gottes zu erzählen. Wahnsinn!

Zu Beginn jeder Berufung stehen Fragen:
Welche Begegnung würde in unserem Leben alles verändern? Was ist die Wahrheit über meinem Leben? Was müsste passieren, damit ich in meine Berufung finde?
Eine Erfolgs-Biografie beginnt mit dem BEWUSST SEIN, dass es eine Bestimmung für mich gibt. Wenn ich eine ganz neue Sensibilität dafür entwickle, dass ich ein Potential in mir habe, das Gott in mir entfalten will, dann werde ich diese Berufung auch finden. Im Coaching sitzen mir oft „schlafende Riesen“ gegenüber, die sich gar nicht bewusst darüber sind, dass etwas in ihnen schlummert, das von Gott „wach geküsst“ werden will. Wir „verschlafen“ unser Leben und unsere Berufung – deswegen sprechen wir auch von Ehrgeiz „wecken“, von Begeisterung „wecken“.

Berufung heißt, den „Wake up call“ vernommen zu haben – wo auch immer. Sobald sich ein Mensch ernsthaft auf die Suche nach seiner Berufung macht und Gott befragt, was er ihm in die Wiege gelegt hat, kann es überall passieren, dass Menschen plötzlich sich selbst erkennen.

Es gibt Menschen, die kommen aus dem Kino („Club der toten Dichter“ – „Schindlers Liste“ - „Gladiator“ - „The Blind Side“ - „The Kings Speech“) und ändern ihr Leben. Es gibt Menschen, die lesen die Biografie von Abraham Lincoln, Mutter Theresa, Steve Jobs, Hape Kerkeling, Martin Luther King, und finden ihre Berufung. Der eine hört einen Vortrag, die andere kommt von einer Beerdigung, der dritte kommt aus einem Gottesdienst, der vierte hat eine zweitägige Wanderung mit viel Stille hinter sich – alles inspirierende Möglichkeiten „wach zu werden“, für das was sie eigentlich tun sollen.
Eigentlich recht gefährlich für Arbeitgeber dieser Artikel, es könnte eine Kündigungs-Flut auf diverse Firmen zu kommen … von Menschen, die ihren Beruf an den Nagel hängen, um ihre Berufung zu leben. Aber keine Panik, es geht auch beides miteinander ganz dufte, Jesus war Zimmermann und lebte seine Berufung, die Menschen wieder mit Gott zu verbinden. David war Musiker und Schafhirte und lebte seine Berufung, als König das Volk Israel zu führen. Einen Pfarrer, der dann Bundespräsident wurde haben wir ja schon mit Jo Gauck gefunden - vielleicht wird ja mein Metzger umme Ecke, der nächste Bundeskanzler, der dieses wunderschöne Land endlich wach küsst.


Mehr zu Kadels Persönlichkeits-Coaching ---
www.davidkadel.de
"Inspiration hat Folgen ...!"

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