Impuls für deine Woche

Als ich neulich bei herrlichem Sonnenschein wandern war, ist mir irgendwann der Mond aufgefallen, der, obwohl es erst früh am Nachmittag war, schon am Himmel zu sehen war. An sich ist das ja nichts Ungewöhnliches. Der Mond ist häufig auch tagsüber zu sehen, nur halt nicht so gut, die Sonne macht schließlich ordentlich Konkurrenz. Ganz im Gegensatz zu einer klaren Vollmondnacht, in der das Mondlicht alles in sein fahles Licht taucht und damit alle Straßenlaternen und Taschenlampen überflüssig macht.
Wie spannend, dachte ich, dass ein und derselbe Mond im einen Moment kaum wahrnehmbar ist, und in einem anderen wiederum so hell erscheint, dass man fast geblendet wird, wenn man hineinschaut. Je dunkler es ist, desto deutlicher sieht man ihn.
Diese Eigenschaft des Mondes hat mich dann irgendwie an Gott erinnert. Ist es da nicht manchmal ähnlich? Wenn es mir gut geht und mein Leben strahlend schön ist, kann es schnell passieren, dass ich Gott vor lauter anderen schönen Dingen aus dem Blick verliere. Ich nehme ihn gar nicht wahr, obwohl er unaufdringlich, aber trotzdem beständig, am Rande meines Blickfelds steht.
Hingegen wenn es Nacht um mich wird, wenn alle anderen Lichtquellen meines Lebens verlöschen, scheint er um so heller. Eigentlich stimmt das nicht, denn sowohl der Mond als auch Gott sind immer gleich. Aber wenn ich in Dunkelheit bin und kaum noch sehen kann, nehme ich Gottes Licht viel heller wahr. Erst wenn alles in meinem Leben, um mich herum, mir den Weg nicht mehr erleuchtet, dann fange ich an, mich auf Gottes Licht zu konzentrieren und mich von seinem Licht leiten zu lassen.
Wie gut, dass Gott dort umso heller erscheint, wo es umso finsterer ist.
Wie gut aber auch, dass Gott uns auch dort leuchtet, wo wir ihn auf Grund der vielen anderen Lichtquellen unseres Lebens aus unserer Sicht heraus gar nicht brauchen. Auch dort können wir ihn sehen. Wir müssen uns nur ein wenig anstrengen und den Blick auf ihn richten.

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